Und jetzt sitze ich auf der Terrasse mit Blick aufs Meer. Dahinter die Insel Brač. Der Alltag könnte nicht weiter weg sein. Wir haben es getan.

Wir sind mit dem Flixbus ans Meer gefahren.


Um 7 Uhr morgens sitze ich in Kroatien bei meinem ersten Kaffee und der Kurzgeschichten Sammlung „PS: Ich töte dich“, an der unter anderem Sebastian Fitzek und Judith Merchant mitgeschrieben haben. Eigentlich lese ich keine Krimis und ehrlicherweise überzeugen mich die meisten der bisher gelesenen Thriller noch nicht, aber ich baue auf „Monopoly“ von Judith Merchant. Bei ihr hatte ich im Studium in Bonn ein Praxis-Seminar zum Thema „Krimi schreiben“. Und soweit ich weiß, hat sie für Monopoly einen Preis gewonnen. Also lasse ich mich überraschen!

Die Luft riecht morgens erfrischend nach Meer. Und ich habe schon jetzt große Lust aufs Hineinspringen, hineintauchen. Gerade stehen die Kinder auf und sind von der gleichen Meersehnsucht umtrieben: Gehen wir runter? Kommst du mit Baden? Können wir schwimmen? Neben dem Wunsch, durchs Wasser zu tauchen, ist alles andere unwichtig. Frühstück? Egal.

Wir wohnen jetzt für zwei Wochen im Haus meines Schwiegervaters in Kroatien beziehungsweise sind mein Mann und die Kinder sogar fast fünf Wochen hier unten.

Aber warum kamen wir nicht mit dem Flugzeug her?
Mein Mann wollte nicht fliegen. Welche Alternativen gab es für die lange Strecke? Auto fahren wir nicht, also grenzten sich die Möglichkeiten auf den öffentlichen Fernverkehr ein. Zug oder Bus. Nach kurzer Recherche freuten wir uns schon: Tatsächlich fuhr ein Flixbus von Dresden aus direkt nach Zagreb in die Hauptstadt Kroatiens. Von den Zeiten her klang die Fahrt gut machbar: Wir starteten halb 1 in der Nacht in Dresden, der Bus fuhr pünktlich los, und wir kamen mit einer Stunde Verspätung um 13 Uhr in Zagreb an. So einfach geht’s!

Die Reise über Nacht hatten wir uns zwar leichter vorgestellt, als sie tatsächlich war. Wirklich schlafen kann man in einem Flixbus im Sitzen nicht, zumindest nicht, wenn man über 30 ist. Für die Kids ging das. Irgendwann bin ich aber auch eingedämmert und abgesehen von dem dicken Mann neben uns, der nachts mit Ton Handyspiele dattelte, verlief die Fahrt gut. Mini ging bestimmt zehn Mal auf Toilette, was eine interessante Art der Beschäftigung im Flixbus ist.

Vormittags klebten sich die Kinder durch ein Stickerheft, das ich besorgt hatte. Ich kann die Hefte für lange Fahrten sehr empfehlen! Auch Zeichnen vertreibt die Zeit. Außerdem hatten wir Dinosaurier-Karten dabei, drei Euro im Aldi, Beschäftigung für Stunden im Bus. Es gab so viele von den Riesenechsen!

Alles in allem verging die Zeit über Nacht von Split nach Zagreb vergleichsweise schnell.

Nach vier Tagen in Zagreb fuhren wir wieder mit dem Flixbus weiter nach Split. Diese Strecke dauert eigentlich nur 5 Stunden plus eine halbe Stunde mit einem regionalen Bus weiter in das Dorf, in dem das Haus meines Schwiegervaters steht. Die Fahrt über Tag zog sich allerdings in die Länge, und dieses Mal ging auch die Toilette nicht… Zum Glück machte der Fahrer einen längeren Stop in der Mitte der Strecke, was für uns dann ausreichend war.

Ab dem Moment, wo das Meer plötzlich durch die Berge blitzte, stieg unsere Aufregung! Die Kinder pochten darauf, noch am selben Tag ins Meer springen zu dürfen. Tatsächlich war es schon 18 Uhr, als wir am Häuschen ankamen. Der Schwiegervater schmiss sofort den Grill an, so dass wir noch das Essen abwarten mussten, bis wir in den Bikini schlüpften. Auf dem Grill lag Fleisch. Und wie jedes Mal war der Schwiegervater überrascht, dass weder sein Sohn noch die Kinder Fleisch essen. Und Hühnchen? Nein, auch das nicht. Aber es gab noch Ratatouille und Ofenkartoffeln und Salat. Und danach … Danach sprangen wir ins Meer!

In zwei Wochen werde ich dann mit dem Flugzeug wieder nach Deutschland fliegen, nach Berlin, um genau zu sein und dann schaue ich mal, ob mich das Deutschland-Ticket nach Dresden zurückbringt.

Der Mann und die Kinder werden zum Ferienende tatsächlich auch mit dem Flixbus zurück fahren. 20 Stunden lang.

Ehrlicherweise hoffe ich darauf, dass mein Mann bei der langen Rückfahrt über die Vorzüge des Fliegens nachdenkt. Und nächstes Jahr, sollte es das Häuschen hier dann noch geben, mit in den Flieger steigt und die 1-2 Stunden einfach durchzieht. Ich selbst fliege auch nicht gerne, aber es ist so schnell im Vergleich zur Flixbus-Fahrt.


Fazit: Flixbus kann man mal machen. Fliegen ist besser.

Habt einen schönen Sommer!

Eure Dresden-Mutti

2 Antworten zu „In den Flixbus und ab zum Meer!”.

  1. […] hatte ich großen Respekt. Er fuhr uns dann aber zuverlässig von Dresden nach Zagreb. Unseren Reisebericht mit Flixbus habe ich noch im Urlaub […]

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  2. […] zurück! Mein Mann und die Kinder kamen zwei Wochen nach mir wieder aus Kroatien zurück. Ihre Reise mit dem Flixbus dauerte 20 […]

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