Meine Töchter haben Freunde. Ziemlich viele Freunde. Und natürlich laden wir die Minis gerne zu uns nach Hause ein und so kommt es für uns Eltern dann zu einem spannenden Happening: Wen haben wir uns da in die Wohnung geholt? Wie tickt diese kleine Person? Ist sie Segen oder Fluch?
Vorab: Ich mag echt alle Kinder gern, die uns besuchen kommen. Aber mit jedem Besuch erleben auch die Eltern: Spiel, Spaß und eine KINDERÜBERRASCHUNG. Ich stelle euch heute die 10 Typen von Besuchskindern vor, die ich durch langjährige Studien ausmachen konnte. Nein, quatsch. Natürlich ist alles frei erfunden und entspringt meiner subjektiven Wahrnehmung. Vielleicht stimmt sie ja mit eurer überein?
Die 10 Typen von Besuchskindern sind extrem lehrreich: Ihr erlebt mit jedem Besuch nicht nur die Verhaltensweisen anderer Töchter und Söhne, sondern auch die Reaktionen eurer Kinder darauf. Und ihr werdet euch immer fragen: Welchen Typ Besuchskind ziehe ich eigentlich selbst auf?
Die 10 Kinder-Typen, die euch besuchen kommen
1. Das unsichtbare Kind
„Ich möchte mein Kind abholen.“
Hm? Wenn ihr mit Fragezeichen im Gesicht in der Tür steht und zunächst überlegen müsst, was der Vater von euch will, dann hattet ihr wahrscheinlich das unsichtbare Kind zu Besuch. Herzlichen Glückwunsch! Das unsichtbare Kind ist der Jackpot unter den Besuchskindern. Es verschwindet mit deinem Sprössling ins Kinderzimmer und wart den gesamten Nachmittag nicht mehr gesehen.
2. Der Nörgler
Hach, der Nörgler… Du kannst dich noch so gut auf seinen Besuch vorbereiten mit Pizza, Eis und Fernsehen, dieses Kind wird dir mitteilen, dass es weder Pizza noch Eis isst und jetzt übrigens überhaupt keine Lust auf Fernsehen hat. Was für deine Kinder quasi das Non-plus-ultra bedeutet, ist für diesen Knirps „laaaaangweilig“. Stattdessen wird es fragen: „Wo ist die Lego-Eisenbahn?“ oder „Kann ich Saft trinken?“ und du musst antworten: „Das haben wir leider nicht.“
Schwupps hast du versagt. Das Kind rollt ungläubig mit den Augen und legt die Stirn in Falten, als könne es das nicht fassen. Sieh es ein: Es ist öde bei dir zu Hause. Du wirst dir zwar Alternativen ausdenken, furchtbar kreativ und lustig sein wollen, aber das hilft dir einfach nicht aus der Misere.
Am Abend googelst du dann, wie teuer eine Lego-Eisenbahn ist.
3. Das Chaoskind
Die Regale sind ausgewischt, der Teppisch gesaugt und sogar die Buntstifte sortiert? Typischer Anfängerfehler. Das kannst du dir sparen. Kaum betritt das Chaoskind die Wohnung, fegt es auch schon wie ein Tornado hindurch und hinterlässt ein Tohuwabohu und Verwüstung. Typische Fragen danach: „Wie kommt denn Sand in den Blumentopf?“, „Wo hatten die Kinder den Rasierschaum her?“ und „Wieso zur Hölle fehlt jetzt bei jedem Puzzle genau ein Teil?“
Dieses Kind ist ein Auswuchs an konfuser Kreativität und wird natürlich der beste Freund deines Kindes. Im Gegensatz zum unsichtbaren Kind werdet ihr an seinen Besuch noch Wochen später erinnert werden. Wer hat denn die Knete ins Tiefkühlfach gestopft?
4. Das Was-machen-wir-jetzt???-Kind
„Mir ist langweilig“, teilt das Was-machen-wir-jetzt???-Kind mit, kaum das es die Straßenschuhe ausgezogen hat. Hier bin ich, beschäftige mich! Spielzeug erkunden? Kinderzimmer anschauen? Kein Interesse. Für dieses Besuchskind musst du dir auf jeden Fall ein Animations-Programm ausdenken und kannst den chilligen Nachmittag abschreiben.
Sobald es jedoch Kleber und Glitzer in seinen Händen hält, ist das Was-machen-wir-jetzt???-Kind höchst zufrieden und ihr verbringt einen angenehmen Bastelnachmittag miteinander. (So angenehm basteln mit kleinen Kindern halt sein kann.)
In der Regel werden diese Kinder von Eltern abgeholt, die zum Abschied sagen „Ach, das ist aber nett, dass ihr was gebastelt habt. Das wäre aber nicht nötig gewesen.“ Doch, war es.
5. Das Flummi-Kind
Wie der Name schon sagt, ist dieses Kind ein Gummiball. Es springt zur Tür herein, rast zum Sofa, hüpft fünf Mal auf und ab, stürmt ins Spielzimmer, rennt ins Schlafzimmer, springt auf den Sitzsack…. und du stehst nur staunend da und bewunderst die Power dieses Kindes nach einem langen Kindergartentag. Dein eigenes Kind setzt sich mit einem Glas Wasser an den Tisch und braucht noch einen Moment, bis es sein Nachmittagstief überwunden hat.
Wichtig: Lade dir niemals neben dem Chaos-Kind auch noch ein Flummi-Kind ein; diese Kombination endet in einer Katastrophe und ihr müsst im Anschluss je nach Ausmaß entweder renovieren oder euch eine neue Wohnung suchen.
6. Der Angsthase
Der Angsthase besucht euch in Begleitung seiner Eltern und wird den ganzen Nachmittag nicht vom Eltern-Schoß herunter klettern. Wenn ihr den Angsthasen zum Spielen animieren wollt, müsst ihr euch mit ins Spielzimmer setzen. Dort wird es Händchen haltend mit Papa oder Mama dann etwas Playmobil spielen.
Wenn der Angsthase euch ohne seine Eltern besuchen kommen soll, wird die Verabredung kurz zuvor wegen Krankheit abgesagt.
7. Die Prinzessin
Die Prinzessin erscheint entweder bereits im Tutu oder sucht sich aus dem Kleiderschrank eures Kindes das auffälligste Kleidchen heraus. Bonuspunkte gibt es, wenn ihr ein Elsa-Kleid bereithaltet. Lillyfee und My-little-pony sind auch gut. Was gar nicht geht sind alle Klamotten ohne Aufdruck, Strass oder Glitzer.
Die Kinder spielen gemeinsam Prinzessin oder Barbie und sie ziehen den Puppen Prinzessinnenkleider an, um sie zwanzig Mal mit Ken zu verheiraten. Es ist furchtbar langweilig, aber was solls. Ihr könnt in Ruhe euren Kaffee genießen und euch vom Flummi-Kind letzte Woche erholen.
8. Das Krawall-Kind
Mädchen prügeln sich nicht? Mädchen schlägt man nicht? Das Krawallkind gibts in weiblich und männlich und es interessiert sich nicht die Bohne für Geschlechter. Es haut auf alles drauf, was eine Nase hat. Es beißt und schubst und heult natürlich, wenn es selbst einstecken muss.
Durch dieses Kind erwerben eure Töchter und Söhne wichtige (a)soziale Kompetenzen: Zurückschlagen, boxen, treten, kneifen und dabei schreien und rumpöpeln. Muss man ja auch lernen.
Hinweis: Haltet Pflaster und Kühlakkus bereit.
9. Das Ordentliche
„Wieso liegen hier Murmeln auf dem Boden?“
„Wieso sind die Barbies nackig?“
„Wieso liegen die Figuren nur rum und wohnen nicht im Playmobilhaus?“
Das Ordentliche hat eine große Mission: Es wird das komplette Kinderzimmer sortieren. Während die eigenen Kinder an anderer Stelle Wirrwarr verursachen, sitzt das Ordentliche allein und still vor seinem Projekt. Es kleidet die Barbies an, bürstet ihre Haare und setzt sie mit angewinkelten Beinen und am Körper anliegenden Armen, Gesicht gerade aus, nebeneinander ins Regal.
Ihr werdet euch nach einem Besuch dieses Kindes miserabel fühlen, weil ihr meint, es kam wegen eurer unordentlichen Lebensweise gar nicht zum Spielen. Es musste ja erst einmal aufräumen… Aber immerhin sind nach dem Besuch alle Buntstifte angespitzt.
10. Das Fernseher-und-Schokolade-Monster
„Können wir Schokolade essen?“, fragt dich dieses kleine Monster durch eine Schnute voller Kekse. Danach möchte es fernsehen oder Tablet spielen. Wenn das nicht geht, vielleicht auf dem Handy daddeln? Oder hast du Eis da?
Du weißt bei diesem Kind immer, was es will: Alles was ungesund und pädagogisch fragwürdig ist. Nun wurde dir dieses Kind aber von seinen Eltern anvertraut und du darfst nicht der Versuchung nachgeben, ihm einfach alle seine Wünsche zu erfüllen. Aber es ist ein Nimmersatt! Reichst du ihm den kleinen Finger, schnappt es sich die ganze Hand. Mit Bauchschmerzen und Fernseh-Augen müsstest du das Kind schuldbewusst den Eltern zurückgeben. Lieber nicht.
Am Ende hättest du dir auch gleich den Nörgler einladen können, denn sobald es keine Gummibärchen mehr gibt, ist beim Fernseher-und-Schokolade-Monster Schluss mit lustig!
Habt ihr den ein oder anderen Freund eurer Kinder entdecken können, der euch immer besucht? Und was sind eigentlich eure eigenen Kinder? Ich fürchte, meine Töchter passen in so ziemlich alle Kategorien – je nach Laune. Naja, nicht ganz. Nummer 9 „Die Ordentliche“ können wir definitiv nicht bedienen.
Ich bin nicht sicher, ob diese Kategorien wirklich greifen. Meine Maus finde ich hier jedenfalls nicht wieder.
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Schick sie mal meinen Kindern zum Spielen vorbei, dann ordne ich sie zu 😉
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Hahahaha, die kenne ich auch alle. Wobei…das Ordentliche war noch nie bei uns, leider.
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Katoschka, da hast du was verpasst. Ich habe sogar schon zwei von der Sorte erlebt 🙂
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Sehr witzig! 😀
Wobei mir Kinder einfallen, die ich doppelt zuordnen könnte.
Ein mal wurde ich vom kinderbesuch sogar gefragt, wann genau wir denn den Kuchen backen 😉
Viele Grüße
Wioleta von http://www.busymama.de
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Herrlich! Meine Große wurde mal zu einem „Mädelsabend“ eingeladen und hat gefragt, wann sie denn endlich den Film gucken.^^
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