Unser Ausflug ins Karl May Museum nach Radebeul

Nicht weit in Dresden entfernt lebte ein deutscher Schriftsteller, dem wir eine Vielzahl spannender Abenteuerromane zu verdanken haben. Am bekanntesten sind heute seine Erzählungen rund um Winnetou und Old Shatterhand, du ahnst es schon – und es steht auch in der Überschrift – die Rede ist vom Autor Karl May, der bis 1912 in Radebeul lebte.

Am vergangenen Wochenende nutzten wir den Geburtstag meines Mannes und meiner Schwester als Anlass für einen Ausflug ins Karl May Museum. Mit der ganzen Familie tauchten wir ein in das Leben von indigenen Völkern und besuchten das ehemalige Wohnhaus des Schriftstellers, die Villa Bärenfett sowie den Museumspark.

Wo finde ich das Karl May Museum?

Adresse: Karl-May-Straße 5, 01445 Radebeul

Das Karl May Museum ist von Dresden aus sehr gut zu erreichen – mit der Straßenbahn Linie 4. Diese fährt beispielsweise auch über den Pirnaischen Platz. Ausstieg ist an „Radebeul Schildenstraße“, die nicht weit vom Museum entfernt liegt. Bedenkt nur, dass es einen Wechsel der Tarifzone an der „Forststraße“ gibt.

Was gibt es zu entdecken?

Das Gelände ist in drei Teile aufgeteilt: den Museumspark, das ehemalige Wohnhaus von Karl May und in die Villa Bärenfett.

Villa Bärenfett

In der Villa Bärenfett gibt es viel zu entdecken für Erwachsene wie Kinder. Thema sind die indigenen Völker. Die drei Mädchen (11, 9 und 7 Jahre alt) haben jeweils ein Rätsel bekommen, für dessen Lösung sie am Ende im Museumsshop eine Überraschung erhalten. Dieses hat dazu animiert „genau hinzuschauen“, aber die Kinder haben auch so viel Spaß!

Die Ausstellung in der Hütte besteht aus vielen Exponaten, die für Kinder sehr gut aufbereitet wurden. In Szenen eingebettet kann man den Alltag, die Kleidung, die Waffen, das Zusammenleben kennenlernen und erfährt, wie viele verschiedene indigene Völker existieren oder existiert haben.

Die Kinder schnubbern an verschiedenen Gerüchen, tasten nach Waren für den Tauschhandel oder entdecken an vielen Tafeln und Schubladen Neues über indigene Völker.

Villa Shatterhand – Ehemaliges Wohnhaus von Karl May

Karl May verzeichnet in seinem Leben eine ganze Reihe von Delikten wie Diebstahls, Betrugs und Hochstapelei. Zu schreiben begann er erst recht spät, nämlich 1874, nachdem er aus dem Zuchthaus entlassen worden war und eine Zeit lang bei seinen Eltern lebte.

Im Dezember 1895 schließlich zog er in die Villa Shatterhand, die wir im Museum besichtigen konnten. Ich finde immer wieder spannend, wie sich Menschen früher eingerichtet haben.

Die Bücher aus der voll gepackten Bibliothek soll er übrigens alle gelesen haben. 80 davon hat er sogar selbst geschrieben.

Museumspark im Karl May Museum

Wir hatten Glück und konnten den Museumspark bei schönstem Wetter erkunden. Mir gefiel besonders die Fotoausstellung, die sich mit unserem „Indianer“-Bild auseinandersetzte. Verschiedene europäische Vereine oder Gruppen der „Indianerszene“ wurden hierfür besucht und fotografiert: Wie inszenieren sie sich selbst als „Indianer“? Damit schließt die Ausstellung an verschiedene Diskussionen zu Karl May und seinem „Indianerbild“ an, dem immer wieder Ungenauigkeit, Verfälschung und sogar Lüge vorgeworfen wird.

Karl Mays literarisches Schaffen gilt heute als „historisch falsch“ (für einige sogar als abwertend und rassistisch). Dennoch lesen noch heute viele Menschen eben jene Geschichten, weil Karl May ein echt guter Geschichtenerzähler war und wir gerade seine (Fantasie-)Welt spannend und anziehend finden, selbst wenn sie nur in Geschichten und nie in Wirklichkeit existierte.

Spielplatz & Imbiss

Das Karl May Museum hat einen einladenden Außenbereich, in dem man zwischendurch oder am Ende noch verweilen kann. Auch im großen Tipi gibt es Sitzplätze mit Tischen zum Essen. So ist für jedes Wetter eine Verschnaufpause im Freien möglich, bei der das Gesehene besprochen werden kann.

Am Imbiss stehen zum Beispiel Kaffee oder Bier sowie Bratwurst, Wiener und Eis zur Auswahl. Die Kinder hat es nach ihrem Eis nicht lange auf den Bänken gehalten; sie sind schnell los zum Spielplatz – bereits eingetaucht in ihre eigene Fantasiewelt.

Wie liest sich Karl May?

Hier ein Auszug aus „Der Sohn des Bärenjägers“:

„Kann mein Bruder das behaupten?“
„Ja.“
„Aber das ist vor vielen hundert Sonnen geschehen; damals hat mein roter Bruder noch gar nicht gelebt.“
„Und Tokvi-tey, der Häuptling der Schoschonen, war auch noch nicht vorhanden. Wie also kann er wissen, was damals geschehen ist?“
„Er hat es gehört. Die Alten haben es ihm erzählt,
und diese wissen es von den Urvätern ihrer Urväter.“
„Aber als diese Urväter lebten, gab es noch keine Bleichgesichter bei den roten Männern. Ich habe das von einem gehört, der es ganz genau weiß, von meinem weißen Bruder Old Shatterhand. Als ich mit ihm zum ersten Mal am Flusse des Feuerloches war, hat er mir erklärt, wie die Löcher entstanden sind, aus denen die kalten und heißen Wasserstrahlen steigen. Er hat mir gesagt, wie die Berge und Täler, die Cannons und Abgründe entstanden sind.“
„Weiß er es denn?“
„Sehr genau.“
„Aber er ist nicht dabei gewesen!“

Karl May Museum im Überblick

Eintritt*: 9 Euro für Erwachsene, 3 Euro für Kinder, Familienkarte für 20 Euro

Öffnungszeiten*: Dienstag bis Sonntag, 10 – 18 Uhr

*Stand Mai 2022

Hier geht´s zur Website: https://www.karl-may-museum.de/de/

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