Es war einmal vor langer Zeit, genauer gesagt letzte Woche, da hat mich eine Erkältung aus der Bahn und ins Bett geworfen. Kopf- und Halsschmerzen, Übelkeit. Es war nicht schön. Sogar ein bisschen eklig. Aber wie ich so dalag und mich im Selbstmitleid badete, dachte ich darüber nach, wie gut ich es inzwischen habe. Ich darf krank sein! Spoiler: anders als du jetzt vielleicht erwartet hast, hat dieses Märchen tatsächlich ein Happy End.
So begab es sich vor einigen Jahren …
In der Zeit vor den Kindern begab es sich, dass ich im Krankheitsfall lediglich dem Arbeitgeber Bescheid geben brauchte und mich dann mit Tee und Taschentüchern und Kuscheldecke und Kuschelkissen ins Bett legen konnte. Gute Nacht! Zu jener Zeit war es leicht und selbstverständlich einfach durchzuschlafen, bis der Gesundheitszustand wieder hergestellt war.
Darauf folgten später als Mama allerdings Schock und die Erkenntnis: wenn ich krank war, musste ich trotzdem arbeiten. Vorbei war die gemütliche Zeit von Netflix und Schokolade. Als Mama ließ sich die Abeit nicht niederlegen und all zu oft waren auch Baby und Kleinkind zu Hause, sodass ich mich weiter durch den Alltag schleppte. Vielleicht mit Tee, aber auch mit Wickeln, Zähne putzen, Rumtragen, Essen zubereiten, aufräumen, trösten, spielen, usw.
Eine gute Fee schenkte die Kinderbetreuung.
Ich bin ein großer Fan von KiTas! Nach einer unruhigen Nacht über der Kloschüssel durfte ich meine Töchter in die KiTa bringen und mich ausruhen. Doch die dreizehnte Fee verwünschte den Krankheitstag und die kranke Mama musste sich darauf vorbereiten, die Außenwelt wieder zu betreten. Steh auf! Schlafanzug ausziehen, Haare kämmen, Socken anziehen und die Jacke. Das kann im kranken Zustand viel Energie ziehen. Die kranke Mama sehnte sich in dieser Zeit oft nach ihrem warmen Bett, doch sie musste losgehen, die kleinen Menschen wieder einsammeln. Und wieder: zieh deine Jacke an. Und die Socken. Und die Schuhe. Komm jetzt bitte, mach jetzt bitte, Mama ist doch krank …
Noch vor einem Jahr fuhr ich, wenn ich krank war, mit dem Bus zur Schule, holte das Kind ab und wir fuhren gemeinsam wieder nach Hause. Man stelle sich vor: Gerade kuschelte Mama noch mit dem Blechbrecheimer und dann musste sie Bus fahren … Mein armes krankes Ich!
HEUREKA – Die Rettung naht!
Die Jahre vergingen. Waren es 1.000? Es fühlte sich manchmal so an, aber nein, es vergingen zehn Sommer und zehn Winter und dann war es weg. Von heute auf morgen löste sich ganz ohne Prinz oder Haselnüsse oder Froschkönig das Problem spurlos auf und die Mama war gerettet. HEUREKA! Inzwischen sind meine Töchter in der zweiten und der vierten Klasse und ich stelle fest: ich kann mich (fast) komplett ausklinken, wenn ich krank bin und einfach gesund werden. Also schlafen. Tee trinken. In die Badewanne. Schlafen. Was essen (leider aber selber kochen). Weiter schlafen.
Wie ist das möglich?
Morgens kümmert sich mein Mann um die kleinen Menschen und nachmittags kommen sie selbstständig nach Hause. Es braucht keinen Eltern-Abholservice mehr. Was soll ich euch sagen: Ich kann schlafen, während die Kinder alleine den Rückweg von ihren Schulen bestreiten und wenn nachmittags Hobbys anstehen, können sie zum Teil auch dahin schon alleine gehen.
„Mama, möchtest du etwas von meiner Schokolade?“ Und versorgt wird die kranke Mama auch gut, wenn nachmittags so nach und nach die Familie eintrudelt. Es wird akzeptiert, dass ich ausfalle und schlafen will. Dann spielen sie heute eben alleine oder besuchen Freunde.
Und alles war gut.
deine

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Diese Reflexion und Erfahrungsbericht hat mich beim Lessn vor ein paar Wochen gleich angesprochen. Er war mir tatsächlich auch sehr präsent im Kopf, als ich letzte Woche mit Mandelentzündung 3 kleine Kids in die Kita bringen und abholen musste. Zum Glück konnte mein Mann viel übernehmen letzte Woche, aber an einem Tag musste ich voll da sein, trotz echt krank. Und mit dollen Halsschmerzen und kaum Stimme ist es halt auch einfach echt blöd mit Kids, haha. Da muss man schon was aushalten in dem Moment und diesbezüglich freue ich mich sehr auf andere Zeiten ;-)… Liebe Grüße und alles Gute nach Dresden
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Hallo Berit, deine Mandelentzündung klingt nach einer Grenzerfahrung! Und dann auch noch mit drei kleinen Kids … Hoffentlich bleibst du ab jetzt weitestgehend gesund, bis deine Mäuse groß genug sind, sich selbst zu kümmern. Lg Nadine
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