Ich habe mich lange auf das Buch freuen müssen, denn zunächst kam es nicht wie angekündigt zwei Tage später an. Im Haus des Buches, das inzwischen eine Thalia-Buchhandlung ist, habe ich mir „Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können“ vorbestellt. Dann hieß es erst einmal lange warten, bis es ankommen würde…
Das Buch „Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können“ von Natascha Wegelin bzw. Madame Moneypenny kannte ich über den Newsletter der Autorin. Ich war sehr neugierig, was sie in dem Buch schreiben würde, da sie mir sehr sympathisch ist und ich von ihr noch viel lernen kann. Kurz vor meinem Urlaub war das Buch überraschender Weise plötzlich eingetroffen und hatte damit ein ideales Timing, denn ich konnte es dank Urlaub in einem Rutsch durchlesen.
Warum lese ich ein Buch über finanzielle Unabhängigkeit?
Eigentlich lese ich noch immer „Bali statt Bochum“ von Natascha Wegelin. Ich finde die Frau und ihre Art und Weise, Wissen zu vermitteln sehr inspirierend. Sie hat Sinn für Humor, ist offen, wirkt authentisch und hat die Fähigkeit, Finanzthemen gut verständlich zu erklären. Außerdem ist sie jung: 1985 ist sie geboren, also nur einen Ticken älter als ich. Sie wirkt wie eine gute Freundin, die mir mal zeigen möchte, wie das mit den Finanzen funktioniert.
Ich habe mir ihr Buch gekauft, weil ich einen leichten Einstieg ins Universum des Geldes bekommen wollte. „Bali statt Bochum“ ist sehr praktisch angelegt – und ich muss es dringend weiter durcharbeiten. Mit „Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können“ wollte ich einen neuen Ansporn haben, mich wieder damit zu beschäftigen.
Lohnt sich das neue Buch von Madame Moneypenny?
Das Buch lohnt sich für alle Frauen, die in das Thema Finanzen einsteigen wollen. Tatsächlich kann man es einfach so hintereinander weg lesen, ohne googlen zu müssen, was sie eigentlich meint. Es ist so einfach gehalten, dass ihr jeder gut folgen kann.
Natascha schreibt in dem Buch über sich selbst und einen lockeren Grillabend mit ihren Eltern und ihrer Schwester plus Freund. Dabei kommt sie auf konkrete, finanzielle Themen zu sprechen. Ausgangspunkt ist eine Scheidung im Bekanntenkreis.
„Sag mal, Mama, was wird denn dann aus Ute?“, frage ich und lasse den Mozzarella abtropfen.
„Was meinst du?“, fragt sie verdattert.
„Na, ohne Hans, meine ich. Sie arbeitet doch gar nicht, oder? Und das Haus gehört doch Hans´ Mutter, dachte ich. Sie muss ja dann bestimmt ausziehen. Was wird denn dann aus ihr?“
[…] „Darüber habe ich noch nie nachgedacht.“
Laut Natascha geht es vielen Frauen so, dass sie nicht über ihre finanzielle Lage nachdenken – oder eben erst, wenn es zu spät ist.
Ein anderer Handlungsstrang dreht sich um die kleine Schwester, die gerade ihre erste Arbeit nach dem Studium aufgenommen hat. Sie in der Erzählung beispielsweise, mit welcher Rente sie einmal rechnen können wird. Das Ergebnis ist erschütternd. Natascha geht dann mit ihr durch, was sie für ihre Rente und ihre finanzielle Situation tun kann und wie das funktioniert.
Wie gesagt: Das Buch ist nur ein Einstieg ins Thema. Wer tiefer ins Finanzthema eisteigen möchte, wird mit „Bali statt Bochum“ besser bedient. Das gibt es allerdings nur als E-Book.
Was habe ich gelernt?
Einiges. Ich weiß jetzt, was ETFs sind und was es bedeutet, wenn Aktienfonds thesaurierend und ausschüttend sind. Ich kann erklären, was sich hinter einem Broker und einem Depot verbirgt und worin der Unterschied zwischen aktiven und passiven Indexfonds liegt. Klingt das kompliziert? Ist es gar nicht. Aber vor Lesen des Buches habe ich mich einfach nicht mit solchen Themen beschäftigt, weil es mir zu aufwändig erschien. Von daher sei das Buch jedem Einsteiger ans Herz gelegt.
Ich kenne inzwischen auch einige konkrete Aktienfonds, die mehrere Unternehmen aus mehreren Branchen und Ländern bündeln, in die man also risikoarm investieren kann. Theoretisch könnte ich also schon losinvestieren – praktisch möchte ich erst noch (mindestens) „Bali statt Bochum“ fertig lesen und mir eine gute Anlagestrategie überlegen. Zumal ich noch überhaupt noch nicht sicher bin, wie viel Geld ich dafür monatlich wirklich investieren will/kann/sollte. Aber das ist ein anderes Thema.
Interviews lockern den Text auf
Als Ermutigung zwischendurch interviewt Natascha verschiedene Frauen aus verschiedenen Bereichen, die sich mit ihren Finanzen – endlich – beschäftigen und fragt sie darüber aus, was sie bisher erreicht haben und wie es ihnen damit geht. Ein klasse Ansporn! Außerdem zeigt es, dass nicht nur „reiche“ Menschen etwas tun können, sondern jede von uns, wenn sie sich nur damit beschäftigt.
„Ich bin einfach so stolz auf mich! […] Diese Power zu haben, aus dem Nichts heraus so viel zu erschaffen, gibt mir ein ganz anderes Selbstbewusstsein. Außerdem ist sie eine Geheimfähigkeit, die man nur mit ganz wenigen Menschen teilen kann: Wie viele Musiker kenne ich, die immer nur jammern, anstatt mal den Hintern hochzukriegen und ihre Situation zu verbessern.“
Sarah (30 Jahre, Musikerin) im Interview auf Seite 61
Fazit: Wir müssen mehr über unser Geld nachdenken
Gerade für uns Eltern ist es sehr wichtig, über Geld nachzudenken und uns damit auszukennen. Findet ihr es nicht auch wichtig, für euch und eure Kinder im Notfall sorgen zu können? Scheidung, Todesfall, Arbeitslosigkeit, Krankheit – Es kann so viel passieren…
Wahrscheinlich denkt niemand gern darüber nach, was wäre, wenn eine Katastrophe eintritt, doch nicht nur die Scheidungsrate ist extrem hoch. Selbst wenn ihr als Eltern ein perfektes Team seid und für immer bleiben wollt, könnte eine schwerwiegende Krankheit oder eine lange Arbeitslosigkeit alles durcheinander bringen… Wäre es da nicht eine Erleichterung, etwas „auf der hohen Kante“ zu haben oder sogar ein Vermögen zu besitzen, das euch monatlich Zinsen abwirft?