Nicht nur den Kindern ist in diesen ersten Januartagen kalt, auch mich fröstelt es. Ein neuer Pulli muss her! Und er soll natürlich nicht nur warm sein, sondern auch modisch hervorstechen. Meine Entscheidung fällt also auf einen Stoff, den man von beiden Seiten vernähen kann.
Aus einem einzigen Stoff gefertigt
Kürzlich habe ich für die Kinder Winteroveralls genäht. Dafür brauchte ich auch Knöpfe und Bündchen, doch für meinen Pulli benötige ich nichts weiter als einen einzigen Stoff. Dieser besitzt nämlich gleich zwei „schöne“ Seiten, mit denen man einen schönen Kontrast setzen kann.
Das Schnittmuster stammt aus der Zeitschrift „OTTOBRE design woman“ Nr. 5/2017 und hält als Besonderheit eine Handytasche im Vorderteil bereit.

Die sieben Teile habe ich auf Backpapier übetragen und dieses auf den Stoff geheftet. Dann ausgeschnitten. Diese Methode liebe ich inzwischen. So könnte ihr auch aufwändige Projekte leicht umsetzen wie zum Beispiel das Kinderkleid Antheia von Viva la Mila.
Der Saum macht den Anfang

Ich versuchte mich an der Anleitung im Heft zu orientieren, doch wie immer bei diesen Zeitschriften ließ das Magazin jede Menge Spielraum und mein Improvisationstalent war gefragt. Der Saum erwies sich noch als leichtere Übung.
Wer ohne Fehler näht, trenne die erste Naht auf.
Am Ende meiner Näherei fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass der Pulli mit zwei und nicht mit einer Tasche genäht werden sollte. Das erscheint mir jetzt ganz logisch und es ist auch kein Wunder, dass mir die Anleitung an dieser Stelle besonders konfus vorkam – man sollte es ja völlig anders machen, als ich vorgegangen bin…

Hier auf dem Foto könnt ihr gut sehen, wo eigentlich die Taschen sitzen sollten – ich habe eine einzelne Tasche genau in die Mitte gesetzt und mich über den seltsamen Schnitt gewundert.
Was für ein Gefummel! Hier kann man gut sehen, wie ich einfach eine Tasche dazwischen gesetzt habe. Mir schien das einfach logischer – beim Nähen findet jeder seinen eigenen Weg.
Jetzt folgt der leichtere Part: Teile zusammennähen
Als das Vorderteil mit seinen kleinen Macken geboren war, blieb nur noch das Zusammennähen der Einzelteile zu einem Pulli. Darin bin ich inzwischen geübt.
Wenn die Schultern von Vorder- und Rückenteil aneinander genäht sind, können die Schultern hinzugefügt werden und im Anschluss werden die Seitennähte geschlossen.

Auf dem Foto seht ihr, wo ich die Klammern gesteckt habe. Dort entlang kann in zwei Zügen – einmal links und einmal rechts – die Naht komplett geschlossen werden.
Was nun noch fehlt ist der Halsausschnitt. Diesen vernähe ich mit einem Geradstich und verzichte auf ein Bündchen. Das lässt den Pulli etwas lockerer ausfallen, finde ich.
Wunderbar weich und warm
Der Pulli ist ein neues Herzensstück trotz seines Makels. Er trägt sich sehr angenehm auf der Haut und hält mich schon den ganzen Arbeit, während ich hier schreibe, warm.
Winterliche Grüße aus Dresden
eure

Sieht super aus. Ich würde auch gern mehr nähen, auch für mich.. aber wann? Irgendwie ist die Couch abends immer bequemer als der Stuhl im Nähzimmer.
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Ich kann auch manchmal nachmittags nähen. 🙂 Aber du hast schon recht, es ist ein sehr zeitintensives Hobby.
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