Lesetipp: Wie familienfreundlich sind Unternehmen?

Es ist nicht immer leicht Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen, aber ein familienfreundliches Unternehmen ist eine gute Voraussetzung fürs Gelingen der Vereinbarkeit.

Auf dem Firmenblog der Agentur, in der ich arbeite, wurde kürzlich ein Interview veröffentlicht, in dem vier meiner Kolleg*innen erzählen, wie sich bei uns Familie und Arbeit vereinbaren lassen: Clicks = Job + Familie. Wer gern liest, wie es bei anderen Eltern in puncto Vereinbarkeit läuft, sollte mal reinlesen.

Kinder und Karriere: Meine Kollegen im Interview

Das Interview ist ein lesenswerter Blick hinter die Kulissen, da er vier verschiedene Situationen vorstellt: ein Kollege wurde eingestellt, als seine Freundin kurz vor der Geburt stand und er in absehbarer Zeit kurzfristig Urlaub brauchte. Eine Kollegin hatte bei der Einstellung bereits zwei kleine Kinder, eine andere Kollegin berichtet vom Wiedereinstieg nach der Elternzeit und die letzte Kollegin ist aktuell schwanger.

Familie wird sichtbar gemacht

Was mich am meisten an dem Beitrag freut, ist, dass hier Familie sichtbar gemacht wird. Natürlich ist es nebenher auch interessant, dass wir in unserer Agentur in Gleitzeit arbeiten können und dass unsere Kinder zu keinem Zeitpunkt einen Nachteil bedeuten. Ich selbst wurde auch mit zwei Kindern eingestellt (damals 3 und 4 Jahre alt), ohne dass es beim Vorstellungsgespräch thematisiert worden wäre.

Dass ein Unternehmen die Familie öffentlich in den Vordergrund stellt, ist mir sehr sympathisch. Ich finde nämlich nicht, dass Kinder immer als „Problem“ gezeigt werden sollten, auch wenn Vereinbarkeit ein wichtiges Thema ist. Das Interview zeigt: Mitarbeiter haben Kinder und das ist gut so. Auch mit positiven Beispielen kann Vereinbarkeit nämlich thematisiert werden.

Wer jetzt wissen will, wie es mir selbst mit Job + Familie geht, kann sich den Beitrag „30 Fragen einer berufstätigen Mutter? Meine Antworten“ anschauen. Hier habe ich im Oktober 2018 versucht, Fragen rund um die Vereinbarkeit zu beantworten.

Vereinbarkeit: Wir haben gute Rahmenbedingungen im Osten

Familie bedeutet hier bei uns im Osten kaum ein Hindernis fürs Arbeiten und das liegt vor allem an den guten Strukturen. Uns ärgern keine Schließtage im Kindergarten und wir profitieren von wahnsinnig langen Öffnungszeiten von 6:30 bis 17:30 Uhr, sodass die meisten Eltern ihre Arbeit in der Regel gut bewältigen können.

Die Qualität der Betreuung leidet darunter nicht, denn wir haben in unserer Einrichtung ausreichend viele Erzieherinnen und Erzieher (!), Praktikant*innen sowie eine Sozialpädagogin und noch eine Erzieherin für ein Sprachförderprogramm. Den Mangel an Erzieher*innen merken wir zum Glück nicht.

Was die Kosten angeht: Wir zahlen 300 € für die Betreuung unserer beiden Töchter in Dresden (450 € mit Essensgeld), was deutlich mehr ist, als wir in Bonn gezahlt haben, aber insgesamt im Durchschnitt liegt – und teilweise lassen sich ja KiTa-Beiträge auch von der Steuer absetzen. Darüber hinaus zahlen wir nichts, denn jeder kleinste Ausflug muss aus diesem Topf bezahlt werden und Eltern werden nicht zusätzlich zur Kasse gebeten.

Ausblick: Was könnte noch besser werden?

Zu folgenden Themen sollten wir uns weiterhin Gedanken machen, um die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie weiter zu verbessern, finde ich:

  • Homeoffice
  • Übernahme der KiTa-Kosten durch den Arbeitgeber (oder Beitragsfreiheit)
  • Flexible Arbeitszeiten, denn Gleitzeit ist nur der Anfang

Ich weiß, dass ich mit meinem Beruf sehr privilegiert bin und vielen Eltern flexible Arbeitszeiten zum Beispiel gar nichts nützen, weil ihre Arbeit feste Zeiten verlangt. Umso interessanter ist: Was würde euch weiterhelfen?

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